Kooperation mit dem Feuerbacher Quartier
Getreu dem Grundsatz „Hospiz ist eine Idee und kein Gebäude“, den die Hospizpionierin Dame Cicely Saunders prägte, kann und soll hospizliche Begleitung überall dort angeboten und verwirklicht werden, wo Menschen hospizliche Unterstützung benötigen. Da die meisten Menschen sich wünschen, an ihrem vertrauten Lebensort auch sterben zu können, begleiten ambulante Hospizdienste schwerkranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen zu Hause oder in Altenhilfeeinrichtungen – eben dort, wo die Menschen auch leben.
Ein neues Projekt verbindet zwei Ideen: Das Quartiersprojekt der Samariter-Stiftung im Lebensbereich rund um das Service- und Quartiershaus am „Feuerbacher Balkon“ und die Beratung, Begleitung und hospizliche Unterstützung derjenigen Quartiersbewohner*innen, die das Lebensende vor sich sehen oder die schwerkranke Angehörige in ihrer letzten Lebenszeit pflegen. Es geht darum, im Quartier Sorge für die Menschen zu tragen, die auch bei schwerer Krankheit oder in hohem Alter ihr Leben so lange wie möglich – idealerweise bis zum Tod – in ihrer vertrauten Umgebung verbringen möchten.
Im Quartiersprojekt der Samariter-Stiftung wird damit an die gesamte Lebensspanne gedacht: Neben Angeboten für die Allerkleinsten wie Kindertagesstätten oder Kindergärten wird durch die Zusammenarbeit mit dem Hospiz Stuttgart in gleicher Weise für diejenigen gesorgt, die das Lebensende auf sich – oder ihre Angehörigen – zukommen sehen. Verschiedene Angebote sollen dies gewährleisten:
Die Sprechstunde „Leben bis zuletzt“ bietet für Betroffene Beratung zu allen Fragen, die sich in der letzten Lebensphase stellen können. Palliative-Care-Fachkräfte des ambulanten Hospizdienstes stehen jeden ersten Dienstag im Monat von 15:30 – 17 Uhr im Quartiershaus bereit, um Fragen von Betroffenen zu beantworten und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
In „Letzte-Hilfe-Kursen“ können pflegende Angehörige lernen, was sie für ihre schwerkranken Angehörigen tun können: Von Tipps zur Mundpflege und das richtigem Lagern über Hinweise zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung bis zu Fragen der Flüssigkeitsgabe in der letzten Lebensphase oder zur Einschätzung möglicher Symptome im Sterbeprozess vermitteln diese vierstündigen Kurse mehr Sicherheit in Pflege und Versorgung von Angehörigen. Darüber hinaus werden detailliert Unterstützungsmöglichkeiten besprochen, die im Fall der Fälle Entlastung bieten können.
In einem „Ethik-Café“ im Quartiershaus können Interessierte sich mit Fragen auseinandersetzen, bei denen es mit Blick auf das Lebensende kein einfaches „Ja“ oder „Nein“ gibt – wie zum Beispiel Fragen zu künstlicher Ernährung oder zu weiteren Therapieoptionen. Allen Bewohner*innen des Quartiers stehen die kostenlose Begleitung und Unterstützung durch geschulte Ehrenamtliche Begleiter*innen sowie qualifizierte Palliative-Care-Fachkräfte offen. Mit diesem Projekt wird die Hospizidee des „Lebens bis zuletzt“ verbunden mit dem Quartiersgedanken eines „Heimat vom Lebensbeginn bis ans Lebensende“ – in diesem Fall im Quartier in Feuerbach.
Dr. Christine Pfeffer
Leitung Ambulanter Hospizdienst für Erwachsene – Begleitung zu Hause
Die Sprechstunde startet ab Februar 2021 und findet jeden 1. Dienstag im Monat von 15.30 bis 17.00 Uhr im Quartiershaus Feuerbach statt. Mit dieser Kooperation gibt es jetzt einen weiteren Ort für Ihre Fragen.
VERANSTALTUNGSORT:
Service- und Quartiershaus
Feuerbach
Kitzbühler Weg 7
70465 Stuttgart
Kontakt vor Ort:
Andrea Kühn, Quartierskoordinatorin
Tel: 0711 / 814779-102
andrea.kuehn@samariterstiftung.de
www.zeit-fuer-menschen.de
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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