Immer wieder besuche ich im Rahmen meiner Arbeit das Stuttgarter Hospiz. Und immer wieder bin ich tief beeindruckt von der Herzenswärme, die hier zu spüren ist.
Ich kann mich noch sehr gut an das unsichere Gefühl erinnern, mit dem ich das erste Mal in das Hospiz gekommen bin. In meiner Vorstellung war das Hospiz ein Ort des Abschieds. Ein Ort der Traurigkeit. Umso überraschter war ich, dort Lachen und angeregte Gespräche zu hören, in eine positive und lebendige Atmosphäre einzutauchen. Der Tod gehört hier ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Es gibt Zeit für Trauer, aber auch Zeit für Freude.
Im Hospiz sind Momente kostbar. Kostbar sind auch die Menschen, die diesen Ort mit Herzlichkeit und Aufmerksamkeit füllen.
Wir in Stuttgart sind eine bunte, diverse Gesellschaft, die 185 verschiedenen Kulturen vereint. Deshalb freue ich mich ganz besonders über das neue Angebot des Stuttgarter Hospizes, der „kultursensiblen Begleitung“. Denn jeder Mensch sollte in schwerer Krankheit und am Lebensende von Menschen in gemeinsamer Muttersprache umgeben sein. Die Sprache, die man als Kind von seinen Eltern lernt, prägt uns, vermittelt uns Halt und gibt uns ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.
Keine und Keiner von uns möchte sich am Ende seines Lebens einsam und verloren fühlen. Damit uns das in Stuttgart geling, braucht es Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen, die ehrenamtlich im Hospiz vor allem eins tun möchten: Zeit verschenken. Dafür bekommt man sehr viel: neue Perspektiven, herzliche Augenblicke und besondere Begegnungen.
Eine Bereicherung für beide Seiten. Und eine große Ehre für mich, dass ich Schirmherrin dieses ganz besonderen Projektes sein darf.
Muhterem Aras MdL
Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg