Leitung

Hospiz ist für uns kein Ort, sondern eine Haltung

An dieser Haltung orientieren wir unser Handeln in der Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen mit ihren Angehörigen sowie Trauernden. An einer Haltung, die aushält, einfach nur da zu sein. An einer Haltung, die den anderen in seiner Verletzlichkeit wahr- und ernstnimmt. An einer Haltung, die dem Leben einen besonderen Raum gibt angesichts unserer Verletzlichkeit, unserer Sterblichkeit und unserer Trauer. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass durch eine solche Haltung Räume des Vertrauens entstehen.

Räume des Vertrauens entstehen dort, wo wir dem anderen ein Gegenüber sein dürfen. Wir schaffen Räume des Vertrauens für Kinder und Jugendliche und für deren Familien, für die Geschwister und die Eltern unserer Kinder, die sich uns anvertrauen. Wir schaffen Räume des Vertrauens in Pflegeheimen und in Krankenhäusern, wenn wir die Menschen dort besuchen. Wir schaffen Räume des Vertrauens, wenn wir zu den Menschen nach Hause kommen, wenn wir das Hospiz zu den Menschen bringen. Wir schaffen Räume des Vertrauens, wenn die Menschen zu uns kommen, wenn sie unsere Gäste sind. Wenn wir mit ihnen und sie mit uns leben, lachen, sich freuen, weinen, traurig, wütend und verzweifelt sind. Ein Gast drückte das nach seiner Aufnahme bei uns so aus: »Nun bin ich zu Hause.«

Eckart Schultz-Berg
Interims-Hospizleitung